Die gesellschaftspraktische Virtualität

Futurion

Mitte 1996 nahm ich an einem vom Forum Futurion ausgeschriebenen Essay-Wettbewerbs mit dem Thema „Die Informationsgesellschaft im neuen Jahrtausend – Bedrohung oder Chance für Mensch und Kultur?“ teil. Hinter selbigem „Futurion“ standen wohl, neben der Uni Witten-Herdecke, Thyssen und Wirtschaftswoche – was ich erst wieder recherchieren musste, weil ich außer einer Kopie meines Beitrags keine Unterlagen finde (ich denke, ich bin auf den Wettbewerb über ein Plakat an der Uni aufmerksam geworden, und mir ziemlich sicher, nie eine Rückmeldung zu meinem eingereichten Text erhalten zu haben), und wobei ich lustiger weise über den Online-CV der damaligen 1. Preisträgerin stolperte, die dort den Titel des Wettbewerbs allerdings anders angibt, als in meinem Beitrag vermerkt. Verdammt, hab ich ihn womöglich wegen eines Formfehlers nicht gewonnen? Na ja, vielleicht hätte ich in diesem Umfeld aber auch einfach nicht gleich mit Marx ins Haus fallen sollen. :-) Jedenfalls hatte ich mir redlich Mühe gegeben und eigentlich auch nicht nur Unsinn geschrieben. Interessant scheinen mir in meinem Essay vor allem die „Science-Fiction-Teile“ (wie es eine Freundin und Kommilitonin damals in ihrem schriftlichen Feedback ausdrückte – erfreulicherweise fand ich wenigstens dieses meiner Kopie angeheftet). Insbesondere wenn man sie mit der heutigen Realität, exakt 20 Jahre später, vergleicht. Und eben diese historische Perspektive macht die Lektüre meines Essays – denke ich zumindest – weiterhin recht interessant. Hier wäre er: Die gesellschaftspraktische Virtualität

Pop Art – Gesellschaftskritik – NO!art

POP

In der Fortführung meiner Gedanken zur Abstraktion und dem gesellschafts-politischen Gehalt künstlerischen Schaffens übernahm ich im Wintersemester 1996/97 im Rahmen des Seminars „‘High & Low‘ – Moderne Kunst und Trivialkultur“ ein Referat zu einer weiteren Kunstrichtung, die mich beeindruckt hatte, seit ich Kunst bewusst wahrnahm: der Pop Art. Und mit großem Vergnügen versuchte ich dabei, ein paar – meiner Ansicht nach – triviale und pseudo-gesellschaftskritische Interpretationsmuster zu zerpflücken. So sehr ich Beuys, Vostell et al. ganz hoch schätze, in meinen Augen legten selbst sie gelegentlich diese nervige deutsche Besserwisserei an den Tag, die dann auch noch ziemlich platt von einigen deutschen Kunst- und Kulturkritikern reproduziert wurde. Na ja, meine Interpretation, die sich folgendermaßen liest: Pop Art_ Gesellschaftskritik_NO!art

Das Kunstwerk in der Postmoderne

nicht rot

Hiermit ein Essay, der im Rahmen des Kunstgeschichte-Seminars „Rezeptionsästhetik und Kunstvermittlung“ im Wintersemester 1994/95 entstand. Ein Text, in dem ich mir im Schreibprozess meiner Begeisterung für das abstrakte Bildwerk klar zu werden versuchte, vermischt mit dem Anspruch, Ratio und Emotion in ein ausgeglichenes Verhältnis zu setzen – und damit einer ethischen Komponente. Eine Semesterarbeit, zu der meine damalige Professorin Annegret Jürgens-Kirchhoff anmerkte: „Bei allen Einwänden eine außerordentlich eigenwillige und eigenständige Arbeit, die von hohem Problembewußtsein zeugt.“ Voilà! Übrigens tat sie das auf einem Schreibmaschinen-Ausdruck, denn dies war meine letzte Prä-Computer-Hausarbeit – die ich dementsprechend nun erst scannen, via OCR umwandeln und neu zusammensetzen musste, um sie ins hier im PDF-Format präsentieren zu können: Das Kunstwerk in der Postmoderne

Dichte Beweisführung

Die Zigarre

Gut 20 Jahre nach Aufnahme und knapp 12 Jahre nach Abschluss meines Studiums der Empirischen Kulturwissenschaft am Ludwig-Uhland-Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen sitze ich dieses Sommersemester 2016 erneut für zwei Stunden der Woche im dortigen Seminarraum – diesmal als nebenberuflicher Freier Lehrbeauftragter. Ich bin nun wahrhaftig nicht sentimental gegenüber der Vergangenheit, aber es entlockt mir doch ein Schmunzeln, dass ich bereits 1998/99 im Rahmen unserer Fachschaftsarbeit über einen Artikel in der traditionellen, aber unregelmäßig erscheinenden Fachschaftszeitschrift „jüngstes gerücht“ versuchte, den EKW-Noviz*innen zu erklären, wie meiner Ansicht nach die EKW funktioniert. Und weil dieser Text sich eigentlich noch immer ganz amüsant liest, und weil es darin vornehmlich auch um den von mir sehr geschätzten Peter „Columbo“ Falk geht, veröffentliche ich ihn hiermit nochmals: Dichte Beweisführung

Buchlounge_Eine kurze Kulturgeschichte der Gitarre

Floete und Laute

Im Rahmen der Buchlounge am kommenden Freitag, den 3. Juni um 20:30 Uhr (Antiquariat geöffnet ab 20 Uhr), wird uns Gotthold Balensiefen eine kurze Geschichte der Gitarre erzählen. Selbst im Nürtinger Gitarrenorchester aktiv und stets auf der Suche nach den Spuren, die die Gitarre im Lauf der Zeiten in der literarischen Kulturgeschichte hinterlassen hat, können wir uns auf einen kenntnisreichen und vielseitigen Vortrag in Worten, Bildern und einigen Musikstücken freuen.
Die Gitarre ist nicht nur nach der aktuellen Statistik das beliebteste Musikinstrument in Deutschland, sondern seit alters her ein Kult(ur)gut, das in Literatur, Malerei und plastischer Kunst dargestellt und in Geschichten gekleidet wird. Wie dieses Stück Holz mit mehr oder weniger Saiten sich gewandelt hat, als apollonisches Instrument über die Flöte des Marsyas triumphierte, aber selbst durch die Weiterentwicklung des Cembalos über Lautenklavier und Clavichord zum wohltemperierten Klavier Johann Sebastian Bachs ins Hintertreffen geriet – bis Musiker aus anderen Musikwelten mit neuen technischen Möglichkeiten ihre Renaissance einleitete, darum soll es an diesem Freitag gehen.

Druckversion der Einladung: Buchlounge_Eine kurze Kulturgeschichte der Gitarre