Buchlounge_Der Ozean des Unbekannten

Der Ozean des Unbekannten

Ich freue mich, am Freitag, dem 6. März 2015 um 20:30 Uhr (Antiquariat geöffnet ab 20 Uhr) ein zweites Mal in der bisherigen Buchlounge-Historie Dr. Ulrich Stolte zu einem SciFi-Vortrag begrüßen zu dürfen. Diesmal nimmt er uns unter dem Titel „Der Ozean des Unbekannten“ mit auf eine Reise von Atlantis bis zur Raumpatrouille Orion. In seinem Vortrag präsentiert er Studien zur Wassermetaphorik bayrischer Fernsehserien im Spiegel antiker Mythologie, gelegentlich begleitet von Space-Hits auf Vinyl, aus der Zeit, als die Zukunft noch rosig war.
Warum starten Raumschiffe mit Dampfbügeleisen und Duscharmaturen, und warum liegt das Starlight-Casino auf dem Meeresboden? Der Redakteur und Philologe Dr. Stolte schildert die Geschichte der erfolgreichsten deutschen Fernsehserie „Raumpatrouille“, die beinahe die amerikanische Serie „Star Trek“ alias Raumschiff Enterprise entthront hätte. Er zeigt nicht nur, dass die Ursprünge der Serie bei Platon und den Utopisten der Aufklärung begannen und später in der Zeppelin-Fiktion des Deutschen Kaiserreiches fortgeführt wurde, sondern dass die Serie wichtige Grundlagen legte für Stanley Kubriks Film „2001“ und den darauf basierenden Science-Fiction-Schlager der letzten Kino-Saison: „Interstellar“.

Soviel zum stellaren Highlight des Monats März. Weitere Veranstaltungen folgen, zum Beispiel ein zweiter InformationsTanz! im Pausenhof am 14. März (vormerken!), der Antikmarkt in der Haaggasse etc. In einem zeitnahen Newsletter werde ich darüber genauer Auskunft geben.

Druckversion der Einladung: Buchlounge_Der Ozean des Unbekannten

5-Minuten-Benefiz-Lounge

Titelbild_5MBL

Liebe Freundinnen und Freunde,

die Assoziationen zum Thema Flucht sind so mannigfaltig wie die Hintergründe der Flüchtlinge selbst. Die „5-Minuten-Benefiz-Lounge“, die am Freitag, dem 20. Februar 2015 im Club Voltaire stattfindet (Einlass ab 19 Uhr, Beginn der Veranstaltung 20 Uhr c.t.), setzt auf individuelle Hilfe und investiert das eingenommene Geld in Arbeits- und Bildungsprogramme des Asylzentrum Tübingen e.V. In diesen werden zum Beispiel mitgebrachte Dokumente zu Ausbildungs-Qualifikationen übersetzt oder es wird beratende und finanzielle Unterstützung bereitgestellt, die Flüchtlingen den Besuch von zertifizierten Deutschkursen ermöglicht. Durch den persönlichen Kontakt zum Asylzentrum ist sichergestellt, dass das Geld an der richtigen Stelle eingesetzt wird.

Den Namen verdankt die 5-Minuten-Benefiz-Lounge der Idee dahinter. Im Zuge von 5-Minuten-Beiträgen werden unterschiedlichste Themengebiete von unterschiedlichen Gastrednern dargeboten. Handfeste Themen wechseln sich dabei mit spielerischen Inhalten ab. In freundlicher Atmosphäre, bei leichtem Essen, einem Glas Wein und Musik, kann im Anschluss der Kernveranstaltung auf die Beitragenden zugegangen werden, um das ein oder andere Thema individuell zu diskutieren.

Wir – Sandra Briehl und Markus Baumgart – haben uns bewusst für diese Veranstaltungsform entschieden, die mit der Flüchtlingsproblematik thematisch freilich nur ganz lose verbunden ist. Zu diesem Thema gibt es gewiss bessere Experten als uns, weshalb wir uns entschlossen haben, das zu tun, was wir gut können: Ein ganz allgemeines, positives Zeichen gegen die momentan aufkeimenden, fremdenfeindlichen Tendenzen zu setzen – indem wir einen angenehmen und freundschaftlichen gemeinsamen Abend organisieren, dessen Einnahmen einem integrativen Zweck zugute kommen.

Der Eintritt ist frei, Spendenkassen stehen bereit. Der Club Voltaire stellt den Raum dankenswerterweise kostenlos zur Verfügung, kümmert sich um den Getränkeausschank und beteiligt sich darüber hinaus mit einer Spende an dem Projekt.

Ob im Gespräch, in der Musik oder in die eigenen Gedanken vertieft, genießt einen angenehmen Abend der Begegnung – für einen guten Zweck!

Beste Grüße, wir freuen uns auf Euch
Sandra & Markus

Veranstaltungsplakat hier: Plakat_5MBL
Dank an Janosch Geiger für die Bereitstellung der Fotografie.

Und hier noch zwei weitere Veranstaltungshinweise:
Diesen Sonntag, den 15. Februar eröffnet Ava Smitmans um 11 Uhr ihre Kabinett-Ausstellung „Böblingen“ im Böblinger Kunstverein. Ich freue mich sehr darüber, meine alte Heimat nochmals neu aus Avas Sicht entdecken zu dürfen!
Und am Mittwoch, den 25. Februar führe ich um 19 Uhr im Künstlerbund Tübingen das Künstlergespräch mit Gerhard W. Feuchter im Rahmen dessen aktueller Ausstellung „Kafka x 3“. Ich hatte ja bereits das Vergnügen, die Einführung dazu halten zu können (der entsprechende Text ist inzwischen im „Bücherregal“ zu finden). Hier nun also eine weitere Gelegenheit, sich Gerhards Bildfindungen zu Kafka, im Dialog mit dem Künstler selbst, anzunähern.

Versuch einer erbaulichen Annäherung an Franz K.

Kafka

Am gestrigen Samstag hatte ich das Vergnügen, die Einführung zu Gerhard W. Feuchters aktueller Kafka-Ausstellung im Künstlerbund Tübingen zu halten. Und da der Text, soweit ich das aus den Rückmeldungen und meinem eigenen Gefühl heraus sagen darf, durchaus gelungen ist, stelle ich ihn hiermit ins Bücherregal: Kafka x 3

Was mir die Gelegenheit gibt, zudem zu notieren, zu welch grandios kafkaeskem Moment es während der Vernissage kam: Eine Leuchtröhre war ausgefallen. Wir haben ein bisschen an der Halterung rumgepfriemelt, nichts ging. Irgendwann ging die Lampe plötzlich doch an, brummte aber. Also wurde sie vorerst ausgeschaltet und erst nach dem Textteil wieder an – wobei sie nun nicht mehr brummte. Bis dann allerdings eine Sicherung rausflog und im ganzen Raum das Licht aus ging. Sicherung rein, Beleuchtung an. Als nächstes gab es einen lauten Knall, worauf die Sicherung erneut rausflog. Sicherung rein, ein weiterer Knall – und besagter Lampe entschweifte eine kleine, graue, verschmort riechende Rauchwolke, als es wäre es Kafkas düsterer Geist. Ja, leg Dich besser nicht mit Kafka an!

Zu später Stunde saß ich zu Hause und dachte nochmals ein bisschen über Kafka und die Verwandlung nach. Und da fiel mir mit einem Schlag diese abschließende Pointe auf: „Franz“ und „Gregor“ – geschenkt. Aber nun nimm den Kafka, tausch „k“ mit „s“, dann „f“ mit „m“ und Du erhältst: Kafka – Safsa – Samsa. Gregor Samsa.

Ich gehe mal davon aus, dass das in irgendeinem literaturwissenschaftlichen Kontext bereits althergebrachtes Gemeinwissen ist. Aber als es mir heute Nacht, im Nachklang des Tages, plötzlich wie eine Leuchtreklame vor den Augen aufblitzte, da fiel ich vor Lachen fast vom Sessel, schmiss ein Glas an die Wand (na ja, eigentlich nur eine leere Zigarillo-Schachtel in Richtung Küchenspüle) und dachte dabei: „Samsa Kafka, du verdammter Witzbold, irgendwie machst Du Dich doch über uns alle lustig…“ Und wenn dieser bescheuerte Franz K. in dem Moment hier neben mir auf dem Sofa gesessen hätte, ich schwöre, er hätte mir im Gelächter aufbrüllend auf die Schulter gehauen und nur gesagt: „Na, Alder, alles klar!?“