Buchlounge_Freiheitskämpfer, tot und untot

Biss

Zu Beginn der sechsten Buchlounge-Saison referiert diesen Freitag, den 5. Februar 2016 um 20:30 h (Antiquariat geöffnet ab 20 h) Dr. Ulrich Stolte in seiner unnachahmlichen Art zu den Schwaben sowie Lord Byron im griechischen Freiheitskampf und wie die Griechenlandsehnsucht da- und nebenbei zum Vampir-Mythos führte. Ein Thema wie gemacht für die unsrige Zeit, in der Vampir-Kapitalismus und die Zerschlagung des griechischen Sozialwesens aufeinandertreffen – es lässt sich ja durchaus nachweisen, dass das kulturelle Vampir- und Zombie-Aufkommen in Zusammenhang mit ökonomischen Strömungen steht. In diesem Vortrag gehen wir es nun vorerst historisch-literarisch an:
Mit der „Madonna del Rosario“ segelten schwäbische Freiwillige und Abenteurer 1822 von Marseille nach Navarino in den griechischen Freiheitskampf, ausgestattet mit dem Geld, das die Stuttgarter und Tübinger Griechenvereine gesammelt hatten. Wer nicht an Malaria oder Pest starb, der fand in der Schlacht von Peta den Tod. Die wenigen Überlebenden sammelte Lord Byron in seinem vergeblichen Versuch, Lepanto zu erstürmen. Als auch ihn die Malaria dahinraffte, war in Europa längst die Sehnsucht nach dem Schönen, Wahren und Guten der schwarzen Romantik gewichen. Deren Helden trugen keine Lorbeerkränze mehr, sondern Fräcke und Vampirgebisse und unverkennbar die Züge von Lord Byron selbst. Er ist damit der einzige Schriftsteller, der zu einer literarischen Horrorgestalt wurde.

Druckversion der Einladung: Buchlounge_Freiheitskämpfer, tot und untot

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